Opel-Rennbahn

Ein vergessenes Motodrom im Wald.

Opel-Rennbahn
Aussichtsplattform mit Informationstafeln

Vielleicht liegt es an ihrer recht kurzen Geschichte, dass diese Rennbahn selbst in der Region kaum bekannt ist. Und die geht zusammengefasst so:

Nach massiven Beschwerden von Anwohnern über die lauten und rasanten Testfahrten des Opel-Werks auf öffentlichen Straßen begann man 1917 südlich von Rüsselsheim mit dem Bau einer „Automobil-Einfahrbahn“.

Zwei Jahre später war die 1,5 Kilometer lange Betonbahn fertig. Sie galt damals als die schnellste Rennstrecke Europas. An Wochenenden wurden hier öffentliche Rennen gefahren, die zehntausende Besucher anzogen. Einmal zischte sogar ein Raketenauto über den Ovalkurs – mit rund 100 km/h.

In den 1930er-Jahren verlagerte sich der Motorsport dann aber auf neue, größere Strecken. Und auch für Fahrzeugtests verlor die Bahn zunehmend an Bedeutung, 1946 wurde sie schließlich aufgegeben. Es folgten Renaturierung und Aufforstung, wobei Bäume direkt in die aufgebrochene Fahrbahn gesetzt wurden. Heute ist das Areal ein Wasserschutzgebiet, das die Region mit Trinkwasser versorgt.

Und das ist auch schon das Ende der Geschichte. Die Rennbahn wächst weiter zu und wird wohl in wenigen Jahren vollends im Dickicht verschwunden sein.

Teil der Nordkurve

Danke an Tanja für den Tipp zu diesem Ort! ❤️